Kleine und große Pfoten e.V. ist ein gemeinnütziger, eingetragener Tierschutzverein mit Sitz in Frankfurt am Main. Tierschutz fängt für uns vor der eigenen Haustüre an und geht über die Landesgrenzen hinaus. Darum unterstützen wir unsere Tierschützer in Varna und Dobrich. Lerne unser Team und unsere Tierschutzarbeit vor Ort besser kennen!
Unsere Mission
Wir helfen Straßenhunden in den bulgarischen Regionen Varna und Dobrich, die krank, verletzt, ausgesetzt oder misshandelt wurden. Zudem vermitteln wir Hunde aus dem öffentlichen Tierheim, die ohne uns kein Zuhause finden würden. Zusammen mit unseren Tierschützern vor Ort haben wir das Ziel, nachhaltigen Tierschutz zu betreiben.
„Wir können nicht alle Hunde dieser Welt retten, aber dafür die ganze Welt eines Hundes!“
– Karen Davison
Was wird unter Tierschutz verstanden?
In vielen osteuropäischen Ländern hat der Tierschutz kaum Relevanz, so auch in Bulgarien. Hunde sind hier „Mittel zum Zweck“. Sie sollen Grundstücke oder Viehherden bewachen, aber sie sind keine Familienmitglieder. Nur Rassehunde dürfen in den großen Städten mit im Haus leben.
Tierschutz sichert das Leben und Wohlbefinden aller Tiere. Daher müssen praktische und rechtliche Maßnahmen ergriffen werden. Tiere sollen vor allen Einwirkungen durch den Menschen geschützt werden, die ihnen unnötiges Leiden und Schaden zufügen.
Nachhaltiger Tierschutz – Unsere 4 Säulen
Versorgung
Wir versorgen Straßenhunde mit Nahrung und Wasser sowie medizinisch. Die meisten dieser Hunde sind zwar auf der Straße geboren, würden aber ohne menschliche Unterstützung nicht überleben. Vereinzelt kümmern sich Menschen darum, den Tieren hin und wieder Futter oder Streicheleinheiten zu geben, aber dennoch ist mehr engagierte und organisierte Hilfe notwendig. Besonders im Winter, wenn es nur sehr wenige Touristen in der Region Varna gibt, erhalten diese Hunde von uns eine regelmäßige Versorgung. Finden wir Pflegestellen für einige Fellnase, leben sie hier bis zu ihrer Vermittlung bei temporären Familien.
Kastration
In vielen Ländern kämpfen unzählige Straßenhunde ums Überleben und gleichzeitig werden laufend unerwünschte Jungtiere geboren. Die Population der Straßentiere durch Kastration einzudämmen, ist der einzig richtige und verantwortungsvolle Weg. Wird die Zahl der Straßentiere gemindert, dann wird auch nicht tierquälerisch gegen die „störenden“ Tiere vorgegangen. Die Hunde werden nicht erschossen, vergiftet, angefahren oder erschlagen. Auf diese Art und Weise wird das Tierleid gebremst – langsam, aber stetig und nachhaltig. Im Rahmen unserer finanziellen Möglichkeiten tragen auch wir unseren Anteil dazu bei. Wir wünschen uns für die nahe Zukunft ein Kastrationsprogramm in Zusammenarbeit mit unseren Tierschützern vor Ort sowie den lokalen, öffentlichen Tierheimen realisieren zu können.
Vermitteln
Die meisten unserer Tiere würden in Bulgarien kein Zuhause finden. Daher suchen wir in Deutschland nach passenden Familien für die Hunde. Doch wir schauen gezielt, welche Hunde sich für die Vermittlung eignen. Vor der Ausreise erhalten alle Fellnasen einen ausreichenden Impfschutz nach EU-Richtlinien sowie einen EU-Heimtierausweis. Zu der Grundimmunisierung gehören neben Tollwut auch Staupe, Parvovirose, Hepatitis, Parainfluenza, Leptospirose und Zwingerhusten. In Bulgarien treten einige Mittelmeerkrankheiten wie Anaplasmose, Babesiose, Ehrlichiose oder Herzwürmer auf. Aus diesem Grund machen wir einen Schnelltest, um zu sehen, ob sich die Hunde mit einer dieser Infektionskrankheiten angesteckt haben. Uns ist es wichtig, dass die Adoptanten über den Gesundheitszustand unserer Hunde aufgeklärt sind.
Hunde, die nach Deutschland ausreisen, unterlaufen bei uns folgende Behandlungen:
- Allgemeine Untersuchungen
- Blutuntersuchung
- Impfung – einschließlich EU-Impfpass
- Kastration (bei Hunden ab einem Jahr)
- 4D Schnelltest
- Anti-Parasitenbehandlung außen und innen
- Microchip setzen
- Falls erforderlich, Röntgenaufnahme
Aufklären
Das Bewusstsein der Bulgaren für Tierschutz steckt noch in den Kinderschuhen. Unsere Tierschützer vor Ort gehen mit den Menschen ins Gespräch und versuchen aufzuzeigen, dass Hunde Familienmitglieder sind, Gefühle haben und Respekt verdienen.
Durch das Zusammenspiel von Versorgen, Vermitteln, Kastrieren und Aufklären wollen wir den Teufelskreis durchbrechen und nachhaltig das Leben der Hunde in Bulgarien verbessern.